Hospital Stiftung
Tauchen Sie ein in die faszinierende Geschichte der Hospitalstiftung, die ursprünglich als Heilig-Geist-Spital im Jahr 1350 gegründet wurde. Eine Reise zurück in die Vergangenheit führt uns zu einer bedeutenden Urkunde, die von Bischof Marquard I. von Randeck aus Augsburg stammt. Sie besiegelt die Gründung des Lauinger Spitals – ein Vorhaben, das durch den Rat der Stadt Lauingen und durch die Großzügigkeit frommer Spender zum Leben erweckt wurde.
Eine Schlüsselfigur in der Geschichte unserer Stiftung ist die Gräfin Gisela von Schwaben. Ihr Engagement und ihre mildtätige Haltung, besonders in ihrer späteren Rolle als Äbtissin des Stiftes Edelstetten, haben wesentlich zum Erfolg und zur nachhaltigen Wirkung dieser Einrichtung beigetragen. Neben ihr haben auch zahlreiche Bürgerinnen und Bürger mit ihren Vermächtnissen einen unverzichtbaren Beitrag geleistet.
Seit ihrer Gründung vor über sechs Jahrhunderten hat die Hospitalstiftung unermüdlich dafür gesorgt, dass alte Menschen eine liebevolle Bleibe und sorgfältige Pflege finden. Diese tiefe Verwurzelung in der Geschichte und die unerschütterliche Hingabe an die Gemeinschaft machen die Hospitalstiftung zu einem Ort, der nicht nur Pflege bietet, sondern auch von einem reichen Erbe und einer tiefen Verbundenheit zur Gemeinschaft erzählt.
Entdecken Sie die reiche Geschichte des Hauses St. Vinzenz, geprägt durch die selbstlose Hingabe der Ordensschwestern des Heiligen Vinzenz von Paul, die von 1872 bis 1993 hier wirkten. Ihr segensreicher Dienst im Hospital ist tief in den Mauern dieses historischen Ortes verankert.
Gelegen an der idyllischen Nordseite, spiegelt das Haus St. Vinzenz in seinem Namen die Ehrung dieser außergewöhnlichen Epoche wider. Ein markantes Merkmal, eine sorgfältig angebrachte Steintafel am Eingang, dient als ehrendes Gedenken an die wertvolle Arbeit der Schwestern. Diese Tafel erzählt eine Geschichte von Engagement, Mitgefühl und unermüdlicher Dienstbereitschaft.
Heute steht das Haus St. Vinzenz als ein lebendiges Denkmal, das die tief verwurzelten Werte von Fürsorge, Hingabe und Gemeinschaftssinn hochhält. Es ist ein Zeugnis dafür, wie der Geist der Vergangenheit weiterhin das Wirken und die Atmosphäre dieses besonderen Ortes prägt.
Die katholischen Spitalkirche.
Erleben Sie die spirituelle Atmosphäre und tiefgehende Geschichte der katholischen Spitalkirche, die regelmäßig Gottesdienste der betreffenden Konfessionen beherbergt. Diese historische Kirche, die urkundlich erstmals um das Jahr 1270 erwähnt wurde, liegt eingebettet in der Geschichte unserer Stadt. Einst außerhalb der Stadtmauern stehend, trägt sie eine reiche Vergangenheit.
Ursprünglich dem Heiligen Geist gewidmet, wurde die Kirche später dem heiligen Alban anempfohlen. Ihre Wurzeln jedoch reichen weiter zurück – sie steht auf den Grundfesten einer alten Wallfahrtskirche zu ‚Unserer lieben Frau beim Brunnen‘, einem Heiligtum mit weitreichender historischer Bedeutung. Das traditionelle Albanusgebet in dieser Kirche erinnert an die Wundertaten und Fürsprache vergangener Zeiten.
Die heutige Kirchenstruktur, zuletzt 1993 restauriert, datiert zurück bis ins Jahr 1869/70. Mehr Details zur Geschichte und kunsthistorischen Bedeutung der Kirche finden Sie auf der Website www.lauingen.de. Von dem ursprünglichen Bau sind heute nur noch der Turm und die Krypta erhalten. Beim Betreten des Altarbereichs entdeckt man auf der rechten Seite eine Treppe, die zur Krypta und dem Marienheiligtum ‚Unsere liebe Frau beim Brunnen‘ führt.
Die Spitalkirche, die erstmals 1270 in Verbindung mit einer als heilkräftig bekannten Quelle erwähnt wurde, war bis ins 16. Jahrhundert hinein ein bedeutender Wallfahrtsort – der viertgrößte in Bayern – und diente lange als Ziel und Hoffnungsquelle für zahlreiche Pilger.
Brauchtümer
Im Jahr 1997 feierte die Lauinger Spitalkirche ein besonderes Jubiläum: 300 Jahre der Weihe an den heiligen Albanus. Dieser bedeutende Meilenstein in der Geschichte der Kirche wurde erstmals im Jahr 1697 archivarisch erwähnt. Interessante Hinweise auf die Art und Ausführung des Albanusfestes finden sich in den Spitalrechnungen von 1697 bis 1723. Die steigenden Rechnungsbeträge deuten darauf hin, dass dieses Fest im Laufe der Jahre immer wichtiger wurde. Es bleibt jedoch ein Rätsel, wer genau den Patroziniumswechsel von der ursprünglichen Weihe an den heiligen Geist bzw. Mariä Himmelfahrt zu St. Albanus initiierte – ein bemerkenswerter Wandel in der Geschichte der Kirche.
Ein charakteristisches Merkmal des Festes sind die eigens dafür geweihten Albanusbändchen, die jedes Jahr am 21. Juni, dem Patroziniumsfest, an die Gläubigen verteilt werden. Ursprünglich wohl in Bandform, werden sie heute aus Seidengarn gefertigt. Dieser Brauch, erstmals 1708 dokumentiert, feierte 2008 sein 300-jähriges Bestehen.
Bis in die 1960er Jahre hinein fand um die Spitalkirche herum ein kleiner Markt statt, auf dem die ersten Kirschen des Jahres verkauft wurden. Die Albanusbändchen, vor allem von Kindern erworben und oft um das linke Handgelenk gebunden, dienten als Mitbringsel und sollten symbolisch vor dem Ertrinken schützen. Von 1872 bis 1992 wurden diese Bändchen in akribischer Handarbeit von den Vinzentinerinnen der Spitalstiftung hergestellt. Seit ihrem Weggang im Jahr 1993 wird diese schöne Tradition von einer Gruppe engagierter Frauen aus der Pfarrei fortgeführt. Sie fertigen die Bändchen bei gemeinsamen Treffen im Laufe des Jahres. Jedes Jahr zum Albanusfest werden etwa 5.000 dieser Bändchen benötigt, deren Verkaufserlöse kirchlichen Aufgaben und der Mission zugutekommen.
Die Krippe
Viele ältere Einwohner Lauingens erinnern sich noch lebhaft an die traditionelle Krippe in der Spitalkirche, die über viele Jahre hinweg jedes Weihnachten links vom Altar im Chorraum vom Mesner aufgestellt wurde. Die Ursprünge dieser ursprünglichen Krippe sind in den Nebeln der Zeit verloren gegangen, ebenso ihr Verbleib.
Heute begeistert die Spitalkirche mit einer anderen, außergewöhnlich schönen Weihnachtskrippe, ein Geschenk des talentierten Kirchenmalers Julius Wagner. Geboren am 23. Mai 1902 in Bergstadt, fand Wagner nach seiner Vertreibung aus dem Sudetenland zunächst in Frauenriedhausen und später in Faimingen ein neues Zuhause. Seine enge Verbundenheit zur Hospitalstiftung Lauingen zeigte er durch die Schenkung dieser Krippe.
Diese große Weihnachtskrippe, die Wagner im Jahr 1947 ursprünglich für seinen eigenen Hausgebrauch gefertigt, geschnitzt und bemalt hatte, wurde aufgrund von Platzmangel 1963 dem Spital übergeben. Julius Wagner, der am 28. August 1975 verstarb und auf dem Friedhof in Faimingen seine letzte Ruhestätte fand, hinterließ mit diesem Werk ein Stück lebendige Geschichte.
Im Jahr 2002 wurde die Krippe von Herrn Benno Weindl sorgfältig und liebevoll restauriert. Heute findet sie jedes Jahr während der Weihnachtszeit ihren besonderen Platz im Kreuzgang beim hinteren Kirchenzugang, wo sie Besucher und Gemeindemitglieder gleichermaßen in Staunen versetzt und die Weihnachtsgeschichte auf eindrucksvolle Weise zum Leben erweckt.